Neue Fakten zur Paketzustellung in Niederösterreich und Wien

Bei der Online-Informationsveranstaltung „Paketzustellung L2030+“ im Rahmen des Programms „Nachhaltige Logistik 2030+ Niederösterreich Wien“ stand die „Last Mile“ in der Paketzustellung im Mittelpunkt. Dabei wurden aktuelle, halbjährliche Evaluierungsergebnisse (großteils) betreiberunabhängiger Paketboxen in Niederösterreich und Wien vorgestellt.

Welche Maßnahmen wurden bisher gesetzt? Wie wirksam sind diese bisher? Was ist weiter geplant, um die nach wie vor steigende Menge an Paketen rasch, effizient und möglichst nachhaltig zuzustellen?

DI Gerald Gregori präsentierte die aktuellen Evaluierungsergebnisse aus Niederösterreich und Wien, die ein weiterhin starkes Wachstum der Paketboxen und einen steigenden Anteil offener Boxensysteme zeigen:

Das Wachstum der Boxen-Standorte hat sich im letzten Halbjahr weiter beschleunigt.

Darüber hinaus gab Mag. Walter Trezek, Convenor/Sekretär des technischen Komitees der Europäischen Normung für digitale Postdienstleistungen (CEN/TC331 WG2), einen Einblick in das Thema „Datengesteuerte Warenzustellung“ und wie die verpflichtende Bereitstellung von Daten vor dem Versand die Zustelleffizienz erhöht, Zustellpräferenzen gewährleistet und Nachhaltigkeit ermöglicht.

Die Unterlagen zur Onlineveranstaltung können Sie hier herunterladen:

Außerdem können Sie hier die Broschüre „Paketboxen für den Wiener Stationären Handel“ herunterladen:

Die KONE AG testet Pick-Up-Points und E-Lastenfahrräder im Realbetrieb

Gebäude mit Aufzügen und Rolltreppen findet man vermehrt vor allem in dicht verbauten urbanen Gebieten und in Stadtzentren. Die Anforderungen für Wartung und Instandhaltung sind hoch, die Funktionsfähigkeit muss rund um die Uhr gewährleistet werden, bei Störungen ist ein rascher Einsatz vor Ort erforderlich.

Zwei Faktoren sind dabei entscheidend, einerseits hervorragend ausgebildetes technisches Personal, andererseits die Verfügbarkeit der notwendigen Ersatzteile, Materialien und Werkzeuge für die an den Anlagen erforderlichen Arbeiten.

Das erste LOGSTEP E-Lastenfahrrad ist seit Anfang Mai in Wien unterwegs. Fotocredit: ©KONE/ECONSULT/Stefanie J. Steindl

All dies sind wesentliche Gründe, sich über nachhaltige Lösungen für die Zukunft Gedanken zu machen. Unter dem Titel „LOGSTEP – Logistic Solutions for Technical Personnel“, wurde dazu ein Pilotprojekt von der KONE AG und dem Logistikberatungsunternehmen ECONSULT gestartet. Unterstützt wird das Vorhaben im Rahmen des Programms „Logistikförderung“ des Bundesministeriums für Klimaschutz, Umwelt, Energie, Mobilität, Innovation und Technologie (BMK), welches von der Schieneninfrastruktur-Dienstleistungsgesellschaft mbH (SCHIG mbH) abgewickelt wird.

In einem ersten Umsetzungsschritt werden aktuell innerstädtische Mikro-Hubs, das heißt kleine Lagerstandorte, eingerichtet. Diese dienen einerseits als Materiallager, andererseits sind sie auch Empfangsadressen und Pick-Up-Points für die Material- und Ersatzteillieferungen an die TechnikerInnen. In einem weiteren Schritt werden im Lauf des Pilotbetriebs ausgewählte TechnikerInnen in den inneren Wiener Bezirken mit E-Lastenfahrrädern oder E-Scootern ausgestattet.

Der Vorteil für die Fachkräfte liegt in der größeren Flexibilität und Geschwindigkeit. Vor allem im dicht bebauten Gebiet können die Einsatzorte so rascher erreicht werden. Auch das Thema der oftmals nicht verfügbaren Haltezonen und Parkplätze wäre damit gelöst.

DI Thomas Madreiter, Planungsdirektor der Stadt Wien, sieht einen klaren Auftrag zur Umsetzung: „Wir wollen und müssen den Transformationsprozess hin zu einer Smart City gemeinsam gestalten. Und obwohl Wien schon heute ein internationales Referenzbeispiel ist, gibt es weiterhin viel zu tun. Eine effiziente Logistik ist dabei ein integrativer Bestandteil für die Versorgung, die Entsorgung und die Serviceleistungen, die wir tagtäglich in einer Millionenstadt wie Wien benötigen.“

„Neue Ideen und Ansätze in der Praxis rasch zu erproben und umzusetzen, ist sehr wichtig. Mit unserem Aktionsplan Nachhaltige Logistik 2030+ haben wir eine konkrete Umsetzungsagenda, und Pilotprojekte wie LOGSTEP sind dabei enorm wichtig, denn sie kommen direkt von den Unternehmen und zeigen neue Wege auf“, zeigt sich der Spartenobmann für Transport und Verkehr der Wirtschaftskammer Wien, Mag. Davor Sertic, erfreut.

Im „Viertel Zwei“, dem neuen Büro- und Wohnviertel im 2. Wiener Gemeindebezirk, trafen sich die Projektpartner zum Start des Pilotbetriebs (v.l.n.r.): Petru Huurinainen (KONE Geschäftsführer), Jürgen Schrampf (ECONSULT), Momcilo Kostic (KONE Techniker), Stefan Weiss (SCHIG mbH), Davor Sertic (WKW), Angelika Winkler (Stadt Wien). Fotocredit: ©KONE/ECONSULT/Stefanie J. Steindl
(v.l.n.r.): Erwin Trinkl-Sebald (KONE Logistik und Mitglied L2030+ Stakeholder-Board), Jürgen Schrampf (ECONSULT), Momcilo Kostic (KONE Techniker), Angelika Winkler (Stadt Wien), Andrea Faast (WKW), Davor Sertic (WKW). Fotocredit: ©KONE/ECONSULT/Stefanie J. Steindl

Die Projektverantwortlichen erhoffen sich wesentliche Erkenntnisse aus dem Live-Betrieb. Wann ein solches Szenario in ein flächendeckendes Roll-Out gehen kann, wird von den künftigen Rahmenbedingungen abhängig sein.

LOGSTEP ist ein Pilotprojekt innerhalb der Initiative „Nachhaltige Logistik 2030+ Niederösterreich-Wien“, in welcher alle Maßnahmen und Aktionen der beiden Bundesländer und der Wirtschaftskammern von Niederösterreich und Wien zusammenlaufen und gemeinsam koordiniert werden.

Praxiseinblicke in das L2030+ Pilotprojekt „Emissionsfreie Zustellung im Bezirk Mödling“

Am 7. April 2021 fand ein L2030+ Webinar zum Pilotprojekt „Emissionsfreie Zustellung im Bezirk Mödling“ statt.

Martin Punzet, Geschäftsführer der NME GmbH, stellte den Unternehmen im Bezirk Mödling das L2030+ Pilotprojekt „GREEN TO HOME“ vor, welches vom Standort Perchtoldsdorf aus im gesamten Bezirk ausgerollt werden soll.

Den Mitschnitt des Webinars können Sie hier nachschauen:

Im Webinar wurden darüber hinaus das Projekt Nachhaltige Logistik 2030+ durch Dr. Christian Moser, Vizepräsident der Wirtschaftskammer Niederösterreich, und der Wiener KEP-Branchenreport 2020 durch Mag. Patrick Hartweg, Leiter der Verkehrspolitik der Wirtschaftskammer Niederösterreich, vorgestellt.

Die Präsentation zum KEP-Branchenreport können Sie hier downloaden:

Was ist GREEN TO HOME?

GREEN TO HOME („GTH“) ist eine Dienstleistung / Plattform, die sich der Zustellung von Paketen sowie auch der Abholung von Retoursendungen auf der letzten Meile annimmt. Die Kunden sind Privathaushalte, die online Waren bestellt haben und sich die Zustellung (und Abholung) auf einem ökologisch einwandfreien Weg absichern wollen. Seit Ende 2020 können Kunden, zunächst im Bezirk Mödling, diesen Service nutzen (www.greentohome.at). Die Zustellung bei GTH erfolgt durch den Einsatz rein elektrischer Zustellfahrzeuge (oder Lastenfahrräder) CO2 frei, geräuschlos und lärmreduziert.

Durch die Bündelung der Pakete in verschiedenen Mini Hubs außerhalb der Wohngebiete wird das Verkehrsaufkommen generell reduziert. Auf der Plattform können sich Zusteller und sonstige (Klein-)Transportunternehmen, die das Kriterium „rein elektrische Zustellung“ gewährleisten, registrieren und teilnehmen. Damit soll ein effizienter Marktplatz für die kollektive Nutzung von Laderaum und Gütern entstehen.

Wie funktioniert GREEN TO HOME für regionale UnternehmerInnen?

Regional online einkaufen und damit die lokale Wertschöpfung stärken. Um regionale Händler, Dienstleister und Betriebe beim Vertrieb über das Internet zu unterstützen, können UnternehmerInnen ihre Produkte und Dienstleistungen auf einem eigenen Online-Marktplatz präsentieren und verkaufen. Dort bestellte Waren werden exklusiv mit dem Service von GTH direkt mit und beim Händler abgewickelt und zugestellt.

In Kombination aus GREEN TO HOME und dem online Marktplatz für UnternehmerInnen entsteht damit eine vernetzte, nachhaltige und wertschöpfungsorientierte moderne City Logistik.

L2030+ startet fokussiert in ein arbeitsreiches Jahr 2021!

70% der 133 Aktionen des L2030+ Aktionsplans sind mittlerweile in Bearbeitung. Am 10. Februar hat sich das L2030+ Projektteam (natürlich vorab getestet) daher einen Tag lang Zeit genommen, um in einem Fokus-Workshop die bisherige Umsetzung des Aktionsplans kritisch zu evaluieren und die nächsten Bearbeitungsschritte fokussiert für 2021 und darüber hinausgehend zu planen.

Nach einem Blick auf die im Vorjahr bearbeiteten Aktionen, die inhaltlichen Schwerpunkte der bisherigen Umsetzung und die vielfältigen, begleitenden Kommunikationsaktivitäten wurde in zwei Gruppen der gesamte Aktionsplan auf Detailebene der 133 Aktionen bearbeitet. Dabei wurden die nächsten Schritte eingetaktet, das periodische Monitoring aktualisiert, Aufgaben und Verantwortlichkeiten im Projektteam abgestimmt, offene Fragen geklärt und begleitende Kommunikationsaktivitäten geplant.

Beispielhaft sind für 2021 eine weitere Implementierung und Evaluierung von Paketboxen, die Entwicklung von Maßnahmen für E-Ladeinfrastruktur in Bestandsgebäuden, eine verstärkte Bearbeitung von Themen der Baulogistik, Kommunikationsaktivitäten zu Hub-Systeme, Elektromobilität/Fuhrpark, Lastenrad Best Practices oder Schienen-Kapazitäten, bewusstseinsbildende Maßnahmen sowie weitere Schritte zur Sicherung von Logistikflächen vorgesehen.

Darüber hinaus wurden neue Pilotprojekte insbesondere zu den Themen Fuhrparkumstellung, Ladezonen und Paketzustellung vorgestellt, die einen wesentlichen Beitrag zu den Aktionen und Projektzielen leisten. Die ersten davon – LOGSTEP und GREEN TO HOME – wurden auch bereits auf der L2030+ Website veröffentlicht.

Aufbauend auf den Workshop-Ergebnissen, den gemeinsamen Vorhaben und der gewohnt konstruktiven Zusammenarbeit steht somit einem weiterhin ambitionierten und erfolgreichen Projektfortschritt nichts im Wege!

Logistik 2030+ Umsetzungs- und Fortschrittsbericht 2020 veröffentlicht

Im Zuge der Umsetzung des Aktionsplans Nachhaltige Logistik 2030+ wird ein jährlicher Umsetzungs- und Fortschrittsbericht veröffentlicht. Der aktuelle Bericht zu den Tätigkeiten im abgelaufen Jahr 2020 gibt einen Einblick in ausgewählte Schwerpunkte in der Umsetzung der Maßnahmen sowie Erkenntnisse aus abgeschlossenen Pilotprojekten.

Knapp 80 der 133 Aktionen werden aktuell bearbeitet, fünf Projekte konnten bereits durchgeführt werden. Die Umsetzung wird über ein periodisches Monitoring mit regelmäßigen Jour Fixe Terminen sowie Steuerungsgruppen wie Projektbeirat und Stakeholder Board begleitet. Darüber hinaus wird über www.logistik2030.at zu Maßnahmen und Ergebnissen, Neuigkeiten und Veranstaltungen bis hin zu aktuellen Webinaren berichtet und das bestehende Stakeholder-Netzwerk mit in etwa 300 Stakeholdern vor allem über digitale Kommunikations-Formate wie Online-Veranstaltungen und Online-Befragungen mit eingebunden.

Für die Logistikbranche war und ist natürlich Covid-19 eine Herausforderung. Die Logistik sichert unsere Grundversorgung, aber auch die Versorgung von Büros, Industriebetrieben, Krankenhäusern, Baustellen, Dienstleistungsbetrieben und selbstverständlich die Abwicklung des wachsenden e-Commerce Handels. Maßnahmen werden deshalb auch dahingehend geprüft und ausgerichtet, um die Resilienz und Sicherheit von Lieferketten zu stärken. Die Stärkung, Positionierung und Kommunikation der systemrelevanten Leistungen der Logistik ist eine zentrale Aufgabe.

Zuletzt ist vor allem die erfolgreiche Teilnahme am VCÖ Mobilitätspreis hervorzuheben. Der richtige Weg und die positive Bilanz des Projektes wurde mit dem ersten Platz beim VCÖ-Mobilitätspreis Österreich – Kategorie „Transport, Logistik, Güterverkehr“ und dem VCÖ-Mobilitätspreis Niederösterreich ausgezeichnet!

Der Umsetzungs- und Fortschrittsbericht 2020 steht unter dem Menüpunkt „Umsetzungsstatus“ als PDF-Download zur Verfügung.

Praxiseinblicke in die Digitalisierung und Logistik in der Bauwirtschaft

Die Logistik 2030+ Online-Veranstaltung „Digitalisierung und Logistik in der Bauwirtschaft“ bot spannende Praxiseindrücke in die Baustellen der Zukunft.

Lars Oberwinter (plandata GmbH) präsentierte Potenziale und Trends der Digitalisierung im Bau- und Baunebengewerbe, Stefan Klanner (pink robin GmbH) stellte die digitale Baustellenentsorgung durch wastebox als Best Practice Plattformtechnologie auf der Baustelle vor und Jörg Westreicher (doka GmbH) gab einen Einblick in Digitalisierungsanwendungen.

Die Unterlagen zur Onlineveranstaltung können Sie hier herunterladen bzw. die Aufzeichnung der Veranstaltung nachsehen:

Eindrücke von der Online-Veranstaltung (zum Vergrößern anklicken):

Onlineveranstaltung: Digitalisierung und Logistik in der Bauwirtschaft

Einladung zur Onlineveranstaltung „Digitalisierung und Logistik in der Bauwirtschaft“ am Mittwoch, 13. Jänner 2021, 9:00 – 10:30 Uhr:

© TierneyMJ/shutterstock

Sehr geehrte Damen und Herren,

Im Rahmen des Projektes L2030+ beschäftigen sich die Wirtschaftskammern Niederösterreich und Wien mit der Digitalisierung der Logistik in der Bauwirtschaft.
 
Die Veranstaltung gibt einen Überblick über aktuelle Trends der Digitalisierung und neueste Plattformtechnologien für die Baustellen der Zukunft.

Agenda:

  • Begrüßung und Konnex zum Umbrella-Projekt Logistik 2030+ 
    Dipl.Ing. Andrea Faast, Wirtschaftskammer Wien
  • Grußbotschaften der Innungsmeister NÖ und Wien
    Ing. Robert Jägersberger und KR Baurat h.c. DI Dr. Rainer Pawlick
  • Potenziale & Trends der Digitalisierung in Bau- und Baunebengewerbe
    Dipl.-Ing. Lars Oberwinter, GF plandata GmbH
  • Plattformtechnologie auf der Baustelle: Best Practice digitale Baustellenentsorgung durch wastebox
    Stefan Klanner, BSc, GF pink robin GmbH 
  • Dienstleistungen der Digitalisierung
    Dipl.-Ing. Jörg Westreicher, Service Lead Smart Pouring doka GmbH
  • Fragen & Antworten im Online-Chat

Wir freuen uns über Ihre Teilnahme an der Online-Informationsveranstaltung.

Die angemeldeten Personen erhalten in der Anmeldebestätigung einen Zugangslink.

Fakten und Praxiseindrücke zur Paketzustellung in NÖ und Wien

Bei der Online-Informationsveranstaltung „Paketzustellung L2030+“ im Rahmen des Programms „Nachhaltige Logistik 2030+ Niederösterreich Wien“ stand die „Last Mile“ in der Paketzustellung im Mittelpunkt. Dabei wurden aktuelle Evaluierungsergebnisse (großteils) betreiberunabhängiger Paketboxen in Niederösterreich und Wien, das neue Paketboxenprojekt der Wiener Stadtwerke und Erfahrungen des Einsatzes von Paketboxen im ländlichen Raum in Niederösterreich vorgestellt.

Die Evaluierung der Paketboxensysteme leistet einen Beitrag zum Themencluster „Lösungen für die Paketzustellung“ des Aktionsplans Logistik 2030+, insbesondere zu folgenden Maßnahmen:

  • Nicht-Zustellung vermeiden
  • P&R-Anlagen und ÖPNV-Stationen als White Label B2C-Knoten nützen
  • „Grätzelboxen“ und Boxen-/Logistikräume in Neubauten und Bestandsimmobilien

Die Anzahl an Boxenstandorten in Niederösterreich und Wien ist im Betrachtungszeitraum um mehr als 82 % gestiegen. Standorte mit neutralen Boxen haben sich sogar vervierfacht und machen bereits 28 % aller Standorte aus.

Entwicklung der Standorte in Niederösterreich und Wien

Auch aktuelle Vorhaben in Niederösterreich und Wien wurden in der Onlineveranstaltung vorgestellt: Das Land Niederösterreich fördert in einem eigenen Projekt die Aufstellung neutraler Paketboxen in allen Landesteilen. Und die Wiener Stadtwerke haben das Projekt „City-Logistik-Konzept für Wien“ mit dem Ziel gestartet, flexibel einsetzbare Umschlagsboxen als wesentliches Element einer smarten City Logistik in Wien zu etablieren.

Die Unterlagen zur Onlineveranstaltung können Sie hier herunterladen:

KEP-Branchenreport 2020 Wien liefert aktuelle Zahlen, Fakten und Trends

Einen Zuwachs von + 9% und insgesamt 95 Millionen Pakete im Jahr 2019 – das weist der KEP-Branchenreport für Wien aus. Das sind aktuell 36 Pakete jährlich pro EinwohnerIn und die Prognose zeigt weiterhin deutliche Zuwächse, bis zum Jahr 2025 wird die Menge bei etwa 150 Millionen Paketen liegen!

„Der KEP-Branchenreport verdeutlicht die täglich erbrachten Leistungen der etwa 2.300 Klein-Transporteure Wiens. Viele von ihnen sind Ein-Personen-Unternehmen und sie ermöglichen uns die Annehmlichkeiten des Online-Shoppings wahrzunehmen. Der Report ist ein Beitrag zur verdienten Wertschätzung der für selbstverständlich angesehenen Leistung der Klein-Transporteure im Auftrag der KEP-Dienste“ betont der Spartenobmann für Transport und Verkehr der Wirtschaftskammer Wien Mag. Davor Sertic bei der Online-Präsentation im Live-Interview.

Im Weihnachtsgeschäft muss die Branche täglich ein etwa 30-50% höheres Mengenaufkommen bewältigen, und heuer hat die Covid-19 Krise gezeigt, dass die Logistik in diesem Bereich systemrelevant für unsere Versorgung ist – das ganze Jahr hindurch!

Multi-Channel, neue Produktgruppen, steigende Geschwindigkeiten und Digitalisierung sind aktuelle Schwerpunktthemen der Branche. Um das Paketgeschäft langfristig ökonomisch und ökologisch nachhaltig betreiben zu können, müssen aber Praktiken wie Gratis-Zustellung und Gratis-Retoursendungen überdacht werden. Qualitative Logistik hat einen Preis und die Bedienung der Last-Mile ist komplex und kostenintensiv, auch neue Pricing-Modelle, für Sendungen die beispielsweise „Same-Day“ zugestellt werden müssen, sind ein logischer und richtiger Schritt.

Frau DI Andrea Faast, verantwortlich für Standort- und Infrastrukturpolitik bei der Wirtschaftskammer Wien, hat das Projekt geleitet – für sie ein weiterer erfolgreicher Beitrag zur Umsetzung des Aktionsplans Logistik 2030+ Niederösterreich-Wien: “2020 ist vieles anders gelaufen als wir gedacht haben, dank der Kooperation der KEP-Unternehmen konnten alle Daten und Informationen gesammelt werden. Dieser fundierte Brancheneinblick ist auch strategische Entscheidungsgrundlage, beispielsweise für Pilotprojekte zum Roll-Out von Paketboxen“.

Das Wachstum im KEP-Markt kommt mittlerweile vollständig aus dem B2C-Bereich, also Pakete an Privatpersonen, während der Business-Bereich (B2B) leicht rückläufig ist. Der Vergleich mit den Zahlen aus Deutschland zeigt auch klar, dass sich dieser Trend weiter fortsetzen wird. Der Fokus liegt daher speziell auf Großstädten, wo besonders die Verkehrs- und Parksituation eine gute Planung erforderlich macht.

Der Branchenreport wurde im Auftrag der Wirtschaftskammer Wien von der ECONSULT Betriebsberatungsges.m.b.H. erstellt, Geschäftsführer Mag. Jürgen Schrampf hat mit Vertretern aller großen Player am Markt gesprochen und fasst zusammen: „Wir werden den zunehmenden Einsatz alternativer Fahrzeuge sehen, vernetzte Systeme mit durchgängig verfügbaren Paketdaten und neue Angebote und Möglichkeiten den Convenience-Faktor einer Zustellung zu steuern“.

Künftig werden die KundInnen also noch unmittelbarer entscheiden können, ob ein Paket rasch zur definierten Adresse zugestellt werden soll, oder vielleicht doch innerhalb einer flexiblen Zeitspanne, möglicherweise auch an eine Paketstation oder eine alternative Adresse. Die in Umsetzung befindlichen Digitalisierungs-Projekte der KEP-Unternehmen werden das jedenfalls möglich machen.

Die Online-Präsentation des „KEP-Branchenreports 2020 Wien“ erfolgte am 29. September 2020 aus dem Live-Studio der Wirtschaftskammer Wien. Der gesamte Branchenreport steht zum Download zur Verfügung.

VCÖ Mobilitätspreis Österreich 2020 geht an Nachhaltige Logistik 2030+

Das Gemeinschaftsprojekt „Nachhaltige Logistik 2030+ Niederösterreich-Wien“ wurde als bestes Projekt in Österreich mit dem VCÖ Mobilitätspreis 2020 in der Kategorie „Transport, Logistik, Güterverkehr“ ausgezeichnet

Der diesjährige VCÖ-Mobilitätspreis Österreich stand unter dem Motto „Verkehr auf Klimakurs bringen“. Siegerprojekt ist „Nachhaltige Logistik 2030+“. Die Wiener Vizebürgermeisterin Birgit Hebein nahm diese Auszeichnung im Rahmen einer Festveranstaltung in Wien entgegen. Die Auszeichnung wurde von VCÖ und ÖBB verliehen.

v.l.n.r.: Christian Popp (Amt der Niederösterreichischen Landesregierung), Andrea Faast (Wirtschaftskammer Wien), Davor Sertic (Wirtschaftskammer Wien), Angelika Winkler (Stadt Wien), Birgit Hebein (Vizebürgermeisterin Stadt Wien), Leonore Gewessler (Bundesministerin für Klimaschutz, Umwelt, Energie, Mobilität, Innovation und Technologie). Foto © Florian Wieser

Die Projektträger Land Niederösterreich, Stadt Wien, Wirtschaftskammer Niederösterreich und Wirtschaftskammer Wien vertreten durch Christian Popp, Angelika Winkler, Patrick Hartweg und Andrea Faast freuen sich über diese Auszeichnung bei Österreichs größtem Wettbewerb für klimaverträgliche Mobilität und nachhaltigen Gütertransport.

Birgit Hebein (Vizebürgermeisterin Stadt Wien) und Davor Sertic (Wirtschaftskammer Wien). Foto © Florian Wieser

Vizebürgermeisterin Birgit Hebein bedankt sich bei allen Beteiligten für das konstruktive Engagement das schlussendlich zu diesem Erfolg führte, und betont, dass insbesondere eine gemeinsame Sicht auf Individual- und Gütermobilität die wesentliche Basis dafür darstellt, um Nutzungskonflikte um beschränkten Raum durch Individual- und Gütermobilität im fließenden und ruhenden Verkehr schrittweise aufzulösen

Für Landesrat Ludwig Schleritzko ist insbesondere die Zielsetzung, Gütermobilität bestmöglich zu gewährleisten und gleichzeitig das Verkehrsaufkommen zu reduzieren, eine der größten Herausforderungen der nächsten Jahre.

Christian Moser, Vizepräsident der Wirtschaftskammer Niederösterreich und Vorsitzender des Projektbeirates, sieht mit dieser Auszeichnung den Weg der engen Zusammenarbeit zwischen öffentlicher Verwaltung und den unterschiedlichsten Vertretern der Wirtschaft eindrucksvoll bestätigt.

Für Davor Sertic, Obmann der Sparte Transport & Verkehr der Wirtschaftskammer Wien und Mitglied des Projektbeirates, war nicht zuletzt die frühzeitige Integration von Pilotprojekten ein Garant für den Erfolg. Insbesondere die Lösungsansätze für Paketzustellungen bei rasant steigender Zunahme des e-commerce Handels jetzt und in Zukunft sind ganz wichtig.

Und für Beate Färber-Venz, Obfrau der Sparte Transport & Verkehr der Wirtschaftskammer Niederösterreich und Mitglied des Projektbeirates, ist die sinnvolle Nutzung der Transportkapazitäten im urbanen Raum durch Bündelungen und effizienten Ressourceneinsatz ein wichtiges Ziel für die Arbeit am Aktionsplan.

Andrea Faast (Wirtschaftskammer Wien) und Davor Sertic (Wirtschaftskammer Wien). Foto © Florian Wieser

Um den Güterverkehr auf Klimakurs zu bringen, wurde 2017 das Kooperationsprojekt „Nachhaltige Logistik 2030+ Niederösterreich-Wien“ gestartet und ein 3-jähriger Prozess mit Einbeziehung von rd. 300 Stakeholdern implementiert. Hier wurde mit Betroffenen, ExpertInnen und EntscheiderInnen interdisziplinär kooperiert, diskutiert und über den eigenen Tellerrand geschaut, hier war Raum für Zukunftsthemen, neue Geschäftsmodelle und widersprüchliche Lösungsansätze.

Besonders sind der Zeithorizont 2030+, die Perspektive der Metropolregion und die Kooperation von Politik und Wirtschaft von Anfang an. Der Ansatz, Logistikfragen in Regionen zu denken und über Organisations- und Bundesländergrenzen hinweg Lösungen zu erarbeiten, eröffnet allen Beteiligten neue Chancen.

Ergebnis dieses Prozesses ist der Aktionsplan Logistik 2030+ als praxistaugliches Maßnahmenpaket mit 133 Aktionen und ambitionierter Zielsetzung, innovativ auch die bereits während des Prozesses gestartete Umsetzung durch begleitende Pilotprojekte und die Schaffung einer tragfähigen Basis für die weitere Zusammenarbeit.

Ergebnis ist aber auch der Prozess selbst: Das gemeinsame, koordinierte Handeln von Politik und Wirtschaft sowie die Zusammenarbeit über Bundesländergrenzen hinweg, hat das Bewusstsein für eine nachhaltige, leistungsfähige Logistik gesteigert. Das Projekt wird von denkstatt GmbH und ECONSULT Betriebsberatungsges.m.b.H. fachlich und organisatorisch begleitet.

Bereits zuvor wurde Nachhaltige Logistik 2030+ auch als Siegerprojekt in Niederösterreich mit dem  VCÖ Mobilitätspreis Niederösterreich ausgezeichnet.