Am 13. Juni 2017 findet in Wien die Auftaktveranstaltung zum Projekt „Nachhaltige Logistik 2030+ Niederösterreich-Wien“ statt. Ausgewählte FachexpertInnen aus Verwaltung und Wirtschaft diskutieren aktuelle Entwicklungen und zukünftige Trends im Bereich nachhaltigen Verkehr und Logistik. Gleichzeitig fällt der offizielle Startschuss für das Projekt L2030+, das im Jänner 2017 gestartet wurde und bis Ende 2019 läuft.
Niederösterreich und Wien sind prosperierende und schnell wachsende Regionen. Bis 2030 wird in Wien ein Bevölkerungszuwachs auf 2 Mio. Einwohnerinnen und Einwohner und in der weiteren Region auf 3 Mio. Einwohnerinnen und Einwohner erwartet. Dies wird unter anderem eine deutliche Zunahme des Verkehrs mit sich bringen. Alleine der Straßengüterverkehr in Niederösterreich könnte bis 2030 um 23% (Basis 2008) zunehmen. In der erweiterten Centrope Region wird von einer noch wesentlich höheren Verkehrszunahme ausgegangen. Diese Trends verdeutlichen, dass es neue passende Strategien braucht, die sich mit einer nachhaltigen Steuerung des zukünftigen Güterverkehrsaufkommens beschäftigen.
Im Rahmen des 2017 ins Leben gerufenen Projekts „Nachhaltige Logistik 2030+ Niederösterreich-Wien“ wird an einem konkreten Aktionsplan gearbeitet, der sich mit den heutigen und vor allem zukünftigen Anforderungen der Gütermobilität in der Region Wien-Niederösterreich auseinandersetzt und passende Maßnahmen beinhaltet.
„Wir wollen es schaffen, dass der Güterverkehr in Wien bis 2030 weitgehend CO2-frei ist. Um dieses sehr ambitionierte Ziel erreichen zu können, ist grenzüberschreitendes, kooperatives Denken essentiell. Umso mehr freut es mich, dass wir im Rahmen dieses Projekts nicht nur mit dem Land Niederösterreich kooperieren, sondern auch mit der Wirtschaftskammer eng zusammenarbeiten“, so Wiens Vizebürgermeisterin und Verkehrsstadträtin Maria Vassilakou.
„Mit Logistik 2030+ wollen wir der prognostizierten Entwicklung gegensteuern. Wir wollen mit intelligenten Verkehrslösungen alle Technologien der Zukunft nutzen, um eine nachhaltige Einsparung von CO2 in den Bundesländern Niederösterreich und Wien zu erreichen. Im Bereich des öffentlichen Verkehrs sind wir dabei in Niederösterreich schon sehr gut unterwegs und planen hier gemeinsam mit Wien – jetzt gilt es auch, das im Bereich der Logistik umzusetzen“ stellt Niederösterreichs Verkehrslandesrat Karl Wilfing fest.
Für die Wirtschaftskammer Wien wiederum – vertreten durch Präsident Walter Ruck – „steht vor allem die Entwicklung konsensfähiger Logistik- und Verkehrskonzepte im Vordergrund.“ „Mit der Gestaltung und Umsetzung einer Verkehrs- und Logistikstrategie stellen wir gemeinsam die Weichen für Mobilität, Arbeitsplätze und Wohlstand in der Ostregion. Es ist daher wichtig, dass die Interessen der Bundesländer, der Transport- und Logistikwirtschaft und der verladenden Wirtschaft gleichermaßen berücksichtigt werden“, sagt Walter Ruck, Präsident der Wirtschaftskammer Wien.
Präsidentin Sonja Zwazl von der Wirtschaftskammer Niederösterreich bringt es schlussendlich auf den Punkt, „Unser zugegeben ehrgeiziges Ziel ist es, gemeinsam eine Verkehrsreduktion ohne Leistungs- und Qualitätsverlust zu erreichen und dabei umweltschonend zu agieren.“
Für die Steuerung des Projektes wurde ein Experten-Beirat unter Vorsitz des Vizepräsidenten der Wirtschaftskammer Niederösterreich, Christian Moser, eingerichtet, in dem Planungsdirektor Thomas Madreiter und Spartenobmann Davor Sertic (Stadt Wien) sowie Gesamtverkehrsplaner Werner Pracherstorfer und Spartenobmann-Stellvertreter Alfred Wolfram (Land Niederösterreich) mitwirken.
„Einmalig ist die enge Zusammenarbeit der Wirtschaft mit den beiden Ländern Niederösterreich und Wien“ betont der Beirat und ergänzt, dass „wir hier ganz bewusst den Weg der Einbindung und aktiven Mitwirkung aller Betroffenen gehen. Nur gemeinsam schaffen wir es, Konzepte zu entwickeln, die sinnvoll sind und von allen Seiten akzeptiert werden.“
Mit der fachlichen und organisatorischen Umsetzung wurde die Arge 2030+ der beiden Unternehmen denkstatt GmbH und ECONSULT BetriebsberatungsgesmbH beauftragt, das Projekt umfasst mehrere Phasen und läuft bis 2019. Die Entwicklung von Lösungen für konkrete Handlungsfelder wird ein erster Meilenstein am Weg zum Aktionsplan sein. Parallel dazu steht die Initiierung und Begleitung von Pilotprojekten auf der Agenda. Ziel ist es, die künftigen Umsetzungschancen von Konzepten auch rasch beurteilen zu können.