Status per Dezember 2023
Das Projekt „Nachhaltige Logistik 2030+ Niederösterreich-Wien“ befindet sich seit Beginn 2020 in der Umsetzungsphase des Aktionsplans. Die Projektträger Land Niederösterreich, Stadt Wien und die beiden Wirtschaftskammern Wien und Niederösterreich organisieren und koordinieren 35 Maßnahmen und setzen schrittweise 133 einzelne Aktionen um.
Die Umsetzung wird über ein periodisches Monitoring begleitet. In regelmäßigen Jour-Fixe-Terminen werden Zwischenergebnisse diskutiert, Vorhaben geplant und Pilotprojekte vorbereitet. Steuerungsgruppen wie Beirat und Stakeholder Board L2030+ unterstützen mit Entscheidungen und Feedback.
Transparenz, Information und Kommunikation ist für alle Beteiligten wichtig, laufend wird daher über www.logistik2030.at zu Maßnahmen und Ergebnissen, Neuigkeiten und Veranstaltungen, aktuellen Webinaren etc. berichtet. Gleichzeitig wird das bestehende Stakeholder-Netzwerk für die weitere Projektbegleitung genutzt, beispielsweise im Rahmen von Online-Befragungen.
Umsetzungs- und Fortschrittsbericht
Im Zuge der Umsetzung des Aktionsplans L2030+ wird ein jährlicher Umsetzungs- und Fortschrittsbericht veröffentlicht. Dieser kann an dieser Stelle heruntergeladen werden:
Umsetzungen mit Stand Dezember 2023
2023 konnten die einzelnen Aktivitäten vor allem im Rahmen der laufenden Pilotprojekte vorangetrieben werden. Aktuell mit Jahresende 2023 sind 94% der Aktionen in Umsetzung, bei einem gesamthaften Umsetzungsstand der laufenden Aktionen von 70%.
Steuerungsgruppen wie Beirat und Stakeholder Board unterstützen mit Entscheidungen und Feedback. 2023 wurde die Umsetzung über vier Projekt-Jour-Fixe Termine und zwei Beirats-Sitzungen strategisch koordiniert. Das begleitende Stakeholder Board tagte im Juni, hier wurden die Pilotprojekte ERIVE (vormals Green-To-Home) und GreenPack (nun Post Loop-Verpackung) sowie der Status zum Einsatz von multifunktionalen Umschlagboxen in Niederösterreich vorgestellt. Das Stakeholder Board wird von VertreterInnen namhafter Organisationen und Institutionen besetzt und unterstützt.
Ausgewählte Schwerpunkte und Projekte 2023
Beschleunigte Fuhrparkumstellung: Der eMobility Online Ratgeber der Wirtschaftskammer Wien erfreut sich großer Beliebtheit und wurde mittlerweile auf die anderen Bundesländer ausgeweitet. Mit diesem One-Stop-Shop Informationsportal wird der Umstieg auf E-Mobilität noch einfacher und man findet alle erforderlichen Partner und Lieferanten in der Region. Aktuelle Neuerungen werden laufend im System eingepflegt, sodass der eMobility Ratgeber immer auf dem letzten Stand ist: https://ratgeber.wko.at/emobilitaet/
e-Mobilität: Im Bereich Information und Awareness wurde in Kooperation mit der e-Mobility Fachkonferenz „eMOKON“ am 13. & 14.09.2023 in Teesdorf erneut ein Schwerpunkt auf E-Nutzfahrzeuge gelegt, vor allem im Segment der Klassen N1 und N2. Die Fahrzeuge konnten besichtigt und auf der 1,4 km langen Teststrecke des ÖAMTC getestet werden. In der begleitenden Fachausstellung und Fachkonferenz wurde darüber hinaus über die aktuellen Trends und Entwicklungen umfassend informiert.
GIP und Verkehrssteuerung: Die Graphenintegrations-Plattform (GIP) Österreich soll zunehmend um güterverkehrs- und logistikrelevante Funktionalitäten erweitert werden. Ein erster Schritt ist dabei die Digitalisierung von Durchfahrtsverboten, um in Zukunft die Planung von Touren und von Logistikstandorten bereits im Vorfeld zu unterstützen. Das Vorhaben wird von den Projektpartnern vorangetrieben, denn die Digitalisierung der Infrastruktur wird auch eine notwendige Voraussetzung für Logistics-as-a-Service Angebote und Echtzeitsteuerung sein.
Fokus Baustellenverkehre: Ein Arbeitsschwerpunkt wurde auf die Verbesserung von Baustellenverkehren gelegt, da in diesem Bereich hohe Transportleistungen mit meist unpaarigen Verkehren zu den jeweiligen Baustellen durchgeführt werden müssen. Optimierungen in diesem Bereich haben großen Impact, daher wurden erste Abstimmungen gestartet sowie ein kooperatives Projekt mit der Wirtschaft unterstützt. Aus dem Pilotprojekt wastebox.biz wurde bereits ein allgemein verfügbarer Service für Entsorgungsverkehre von Baustellen entwickelt.
Thema „Curbside“: Die Fragestellungen wie Flächen an der Curbside, also der Bordsteinkante, künftig genutzt werden können, wurde in unterschiedlichen Aktionen behandelt. Dabei geht es beispielsweise um verfügbare Flächen für Lastenfahrräder, um Flächen für das Halten und Laden von E-Lieferfahrzeugen, um die Möglichkeit von Multifunktionsflächen und Mehrfachnutzungen bis hin zu technisch baulichen Adaptierungen und entsprechenden Beschilderungen.
Einzelwagenförderung NÖ: Einen weiteren Beitrag zur Erreichung der Ziele von Logistik 2030+ leistet die mit April 2023 eingeführte Förderung des Landes Niederösterreich und der Wirtschaftskammer Niederösterreich für den Gütertransport mit Einzelwagenverkehr. Gefördert werden Einzelwaggons im Schienengüterverkehr deren Start- oder Endpunkt innerhalb von Niederösterreich liegt. Der Gütertransport kann dabei sowohl über private Anschlussbahnen als auch über öffentliche Ladestellen abgewickelt werden.
Studentische Bachelor- & Masterarbeiten: Im Rahmen der einzelnen Aktivitäten werden laufend begleitende studentische Projektarbeiten initiiert und unterstützt. 2023 wurden dabei in Kooperation mit der Fachhochschule des BFI Wien folgende Themen adressiert und vergeben: 1) Logistische Nutzung von Leerstandsflächen und 2) Leistungen und Kosten in der Logistik.
Sämtliche Ergebnisse aus den laufenden Projekten und Aktionen fließen in die aktuellen Planungsprozesse der Projektträger ein, wie beispielsweise die Entwicklung des STEP2035 (Wien) und die überregionalen Raumordnungsprogramme (Niederösterreich).
Highlights aus den Pilotprojekten im Jahr 2023
Masterplan Urbane Logistik (SULP): Die Erstellung eines Logistik Masterplans für die Stadt Wien zum Zweck einer effizienteren Zulieferung in der Stadt wurde im Regierungsprogramm verankert. Bis zum Jahr 2030 ist der innerstädtische Lieferverkehr vollständig auf kleinere und emissionsfrei betriebene Fahrzeuge umzustellen. Darauf basierend erarbeitet die Magistratsabteilung 18 der Stadt Wien in Kooperation mit den Wiener Lokalbahnen und der BFI FH Wien einen „Sustainable Urban Logistics Plan“, kurz SULP.
WienBox: Mit mehr als 400 Standorten hat WienBox eine One-Stop-Shop Plattform für Boxenbetreiber, Händler und KundInnen geschaffen. In dem international einzigartigen Projekt wird demonstriert, wie durch Kooperation und Digitalisierung die letzte Meile effizient bedient werden kann, und sich gleichzeitig neue Geschäftsfelder, beispielsweise für regionale Handels- und Serviceunternehmen erschließen lassen. Im Rahmen des Projekts wird darüber hinaus die Einführung von fixen Adressen für Boxenstandorte unterstützt. Dies wäre ein weiterer Fortschritt, denn dann wäre es künftig möglich, direkt in eine Box zu bestellen und liefern zu lassen. Das Projekt wurde mit dem VCÖ Mobilitätspreis 2023 ausgezeichnet – Herzliche Gratulation!
e-Taxi: Die Matrix Charging®-Technologie aus Graz erlaubt ein barrierefreies, automatisiertes und konduktives Laden von E-Fahrzeugen. In einem FFG-Projekt werden sowohl die fahrzeugseitigen als auch straßenseitigen Komponenten im Anwendungsfall „Taxi“ im Echtbetrieb getestet – 2023 konnten erste Standorte in Betrieb genommen werden. Diese Tests sowie die abschließende Entwicklung können die Grundlage für umfassende Elektrifizierung im Logistik- und Güterverkehrs-Bereich sein.
Ladezonenrechner: In einem Kooperationsprojekt der Wirtschaftskammer Wien, der Stadt Wien und der Technischen Universität Wien wurde ein Modell zur Berechnung und Planung von Ladezonen basierend auf empirischen Kennwerten erstellt. Der erste Einsatztest erfolgte im 6. Wiener Gemeindebezirk, andere Gebiete werden nun ebenfalls untersucht. Sobald die Ergebnisse in Wien vorliegen, wird die Nutzungsmöglichkeit für niederösterreichische Städte geprüft.
Ladezeitfenster: Der Einsatz von E-LKW in der Verteilung funktioniert bereits sehr gut und wird laufend ausgebaut, aufgrund der kostenintensiven Anschaffung sind jedoch längere Einsatzzeiten der Fahrzeuge erforderlich. Bei der Belieferung im Lebensmitteleinzelhandel wird die Ausweitung der Zeitfenster an ausgewählten Filialen getestet, vorrangig dort, wo bereits Ladehöfe und Andockstationen vorhanden sind.
GreenPack: Im Kooperationsprojekt GreenPack wurden Mehrweg-Kreisläufe mit innovativen Verpackungen getestet, daraus hat die Österreichische Post die „Post Loop-Verpackungen“ als Service für alle Handels- und Versandunternehmen entwickelt. Die Verpackungen sind bis zu 30 Mal wiederverwendbar, das spart Ressourcen und schützt die Umwelt. Für dieses Projekt wurde die Österreichische Post mit dem Großen Nachhaltigkeitspreis 2023 der Bundesvereinigung Logistik Österreich ausgezeichnet – Herzliche Gratulation!
Veranstaltungen und Presseartikel
- Onlineevent Webseminar: Paketzustellung L2030+ (11.05.2023)
- Onlineevent UECC Webinar Citylogistik (23.06.2023)
- Onlineevent UECC Webseminar Citylogistik (01.09.2023)
- Veranstaltung Wiener Elektrotage (13.-17.09.2023)
- Veranstaltung eMOKON Fachkonferenz (13.-14.09.2023)
- Veranstaltung Verleihung des Bollmann-Preises (21.09.2023)
- Veranstaltung UECC-Kongress „Wege zu nachhaltiger städtischer Logistik“ (28.-29.09.2023)
- Großer Nachhaltigkeitspreis Logistik für Post Loop
- VCÖ Mobilitätspreis „Klimaverträglicher Güterverkehr und Logistik“ für für das L2030+ Pilotprojekt WienBox
- Presseartikel: siehe Rubrik „Medienberichte„
für die Projektträger
DI Andrea Faast, DI Michael Kopp, DI (FH) Sarah Bittner-Krautsack MBA, Mag. Patrick Hartweg
für das Projektteam
Mag. (FH) Andeas Lindinger, denkstatt GmbH, und Mag. Jürgen Schrampf, ECONSULT Betriebsberatungs GmbH
Umsetzungen mit Stand Dezember 2022
2022 konnten viele sowohl größere wie kleinere Projekte deutlich vorangetrieben werden und somit sind aktuell 89% der Aktionen in Umsetzung, bei einem gesamthaften Umsetzungsstand der laufenden Aktionen von 56%!
Steuerungsgruppen wie Beirat und Stakeholder Board unterstützen mit Entscheidungen und Feedback. 2022 wurde die Umsetzung über vier Projekt-Jour-Fixe Termine und zwei Beirats-Sitzungen strategisch koordiniert. Das begleitende Stakeholder Board tagte im Juni, hier wurden auch Zwischenergebnisse und die beiden Pilotprojekte WienBox und Central LogPoint vorgestellt. Das Stakeholder Board wird von VertreterInnen namhafter Organisationen und Institutionen besetzt und unterstützt.
Ausgewählte Schwerpunkte und Projekte 2022
Logistikflächen: In Kooperation und Abstimmung mit dem Bundesministerium für Klimaschutz prüfen die Bundesländer die Möglichkeit der digitalen Erfassung und Kategorisierung von potenziellen Logistikflächen und Gewerbeflächen. Ein bereits erfolgreich umgesetztes Projekt wird aktuell hinsichtlich der Roll-Out Möglichkeiten für Niederösterreich und Wien geprüft.
Abstellflächen: Im Zuge der Erweiterung der Wiener Parkraumbewirtschaftung wurde in Kooperation mit Garagenbetreibern die Verfügbarkeit von LKW-Stellplätzen zum (Dauer-)Parken erhoben. Über die Fachgruppen-Newsletter wurden die Unternehmen über die Möglichkeiten informiert, ergänzend steht den interessierten Unternehmen eine aktuelle Übersicht online zur Verfügung.
Virtuelles GVZ: Gemeinsam mit der Wirtschaft werden die Optionen und speziellen rechtlichen Voraussetzungen für ein „Virtuelles GVZ“ (Güterverkehrszentrum) geprüft. Es sollen nicht neue Infrastrukturen und Lagerstandorte errichtet werden, vielmehr soll eine zentrale Disposition die effiziente Nutzung bestehender Ressourcen ermöglichen.
Paketboxen NÖ: In insgesamt 8 Gemeinden wurden Paketboxen-Standorte mit unterschiedlichen Betreiberstrukturen und Services entwickelt. In einer Testphase von 36 Monaten werden ab nun im Rahmen eines begleitenden Monitoring- und Evaluierungsprozesses praxisnahe Erfahrungen und Daten gesammelt.
KEP Branchenreport 2022 Wien: Der aktuelle Branchenreport für den Bereich Kurier, Express und Paket zeigt eine enorme Mengensteigerung in Wien innerhalb der letzten zwei Jahre von 98 Mio auf knapp 130 Mio Pakete. Der pandemiebedingte Effekt wird etwas abflachen, trotzdem ist ein Aufkommen von bis zu 200 Mio Paketen jährlich bis zum Jahr 2030 möglich.
Schienengüterverkehr: In den Bundesländern Niederösterreich, Wien und Burgenland wurde ein Screening der Anschlussbahnen durchgeführt, wobei Kapazitäten und Nutzungsgrade eruiert wurden. Darauf aufbauend werden nun Maßnahmen und (Einzelwagen-)Fördermodelle geprüft. In Niederösterreich wird zusätzlich ein Fokus auf neue Bahnkonzepte für die Holzlogistik gelegt.
Beschleunigte Fuhrparkumstellung: Der durch die Wirtschaftskammer Wien entwickelte „eMobility Online Ratgeber“ ist aktuell für Wien, Niederösterreich, Oberösterreich und Tirol verfügbar. Das digitale Beratungsangebot unterstützt bei den Themen E-Fuhrpark und E-Laden, bis hin zur Vermittlung von ExpertInnen, Anbietern und Lieferanten.
e-Mobilität: Im Bereich Information und Awareness wurde in Kooperation mit der e-Mobility Fachkonferenz „eMOKON“ am 14. + 15.09.2022 in Teesdorf erneut ein Schwerpunkt auf E-Nutzfahrzeuge gelegt. Die Information über aktuelle und neue technologische Angebote und Best Practice Lösungen werden über die Medien der Wirtschaftskammern regelmäßig veröffentlicht.
Digitalisierung: Regional erlassene LKW-Durchfahrtsregeln sollen nach einer Testphase in Niederösterreich nun bundesweit im Rahmen der GIP (Graphenintegrations-Plattform) digital erfasst werden können. Aktuell sind darauf aufbauend LKW-Routing-Funktionen in Vorbereitung, die Entwicklung erfolgt in Kooperation mit der Wirtschaftskammer.
Sämtliche Ergebnisse aus den laufenden Projekten und Aktionen fließen in die aktuellen Planungsprozesse der Projektträger ein, wie beispielsweise die Entwicklung des STEP2035 (W) und die überregionalen Raumordnungsprogramme (NÖ)!
Highlights aus den Pilotprojekten im Jahr 2022
WienBox: Das Pilotprojekt befindet sich mit bereits mehr als 200 Standorten und einer Vielzahl von integrierten Anbietern und Logistikdienstleistern in voller Umsetzung. Der aktuelle Schwerpunkt liegt auf der Integration des lokalen Handels und der Umsetzung einer digitalen Plattform.
Green to Home: Eine gebündelte und CO2-freie Zustellung mit E-Fahrzeugen ist im gesamten Bezirk Mödling und in Wien möglich. Zuletzt wurde im 6. Bezirk das Projekt „Mariahilf liefert klimafreundlich“ gestartet und weitere Aktionen, z.B. in der Innenstadt sind in Vorbereitung.
Central LogPOINT: Der von einem Dienstleister implementierte Logistik-Hub am Franz-Josefs-Bahnhof arbeitet bereits operativ mit vielen unterschiedlichen Kunden und bietet zentrale Bündelung und kurze Wege auf der letzten Meile. Im Zuge von neuen Stadtentwicklungskonzepten wie beispielsweise dem Stadtquartier Muthgasse werden die weiteren Potenziale und mögliche Logistik-Konzepte evaluiert.
Ladezonenrechner: In einem Kooperationsprojekt der Wirtschaftskammer Wien, der Stadt Wien und der Technischen Universität Wien wurde ein Modell zur Berechnung und Planung von Ladezonen basierend auf empirischen Kennwerten erstellt. Im Praxiseinsatz wird dieses Modell kalibriert und soll bei kleinen städtebaulichen Projekten zum Einsatz kommen.
eTaxi Austria: Im Rahmen dieses groß angelegten Kooperationsprojekts wurde die Umrüstung von 8 Standorten für ein barrierefreies, automatisiertes und konduktives Laden vorbereitet. Der Echtbetrieb ist für 2023 vorgesehen, die Erfahrungen aus dem Taxi-Bereich sollen künftig auch für den Güterverkehr mögliche Ansätze und Potenzialabschätzungen liefern.
Veranstaltungen und Presseartikel
- Onlineevent E-Mobilität in der Praxis (06.04.2022)
- Onlineevent Paketboxen in Niederösterreich und Wien (20.05.2022)
- Onlineevent Onlineratgeber E-Mobilität – Neu Inhalte (01.12.2022)
- Veröffentlichung KEP Branchenreport
- Veranstaltungsteilnahme eMOKON Fachkonferenz
- VCÖ Mobilitätspreis „Emissionsfreier Gütertransport und Logistik“ und weitere Auszeichnungen für das L2030+ Pilotprojekt GreenPack
- Presseartikel: siehe Rubrik „Medienberichte„
für die Projektträger
DI Andrea Faast, DI Christian Popp, DI Dieter Häusler, Mag. Patrick Hartweg
für das Projektteam
Mag. (FH) Andeas Lindinger, denkstatt GmbH, und Mag. Jürgen Schrampf, ECONSULT Betriebsberatungs GmbH
Umsetzungen mit Stand Dezember 2021
2021 konnten viele sowohl größere wie kleinere Projekte deutlich vorangetrieben werden und somit ist aktuell der Umsetzungsstand der laufenden Aktionen bereits bei 44%.
Steuerungsgruppen wie Beirat und Stakeholder Board unterstützen mit Entscheidungen und Feedback. 2021 wurde die Umsetzung über vier Projekt-Jour-Fixe Termine und zwei Beirats-Sitzungen strategisch koordiniert. Das begleitende Stakeholder Board tagte im Juli, hier wurden auch Zwischenergebnisse und die beiden Pilotprojekte GÜMORE und LOGSTEP vorgestellt. Das Stakeholder Board wird von VertreterInnen namhafter Organisationen und Institutionen besetzt und unterstützt.
Ausgewählte Schwerpunkte und Projekte 2021
Hub-Systeme: Im Rahmen von Studien wurden verschiedenen Szenarien für logistische Hub-Systeme untersucht, wobei sich rechnerisch Bündelungs- und Einsparungspotenziale ermitteln lassen. In den Umsetzungsprojekten liegt der Fokus nun auf Microhubs für die Last Mile, da hier der größte Konsolidierungsbedarf und demnach das größte Potenzial in Zukunft erwartet wird.
Paketboxen Wien: In Wien wurde 2021 der Fokus auf das Projekt WienBox gelegt. Die Projektpartner Stadt Wien und WKW sind in das Projekt stark eingebunden. In Abstimmung wurden verstärkte Informationsangebote zur Nutzung der Boxeninfrastrukturen gelegt. Eine Broschüre für den Handel wurde erstellt und aufgelegt, parallel zu begleitenden Informations-Veranstaltungen und Webinaren.
Paketboxen NÖ: In Niederösterreich wurden die vertraglichen und organisatorischen Vorbereitungen zum Start von Pilotstandorten für Paketboxen getroffen. An mehreren Standorten werden verschiedene Boxenbetreiber Logistik- und Nutzungskonzepte bereitstellen und testen.
Evaluierung Paketboxen: Seit 2020 werden in Wien und NÖ bereits regelmäßig unter Federführung der WKW die Betreiber und Standorte von Paketboxen evaluiert und im Rahmen von Online-Veranstaltungen präsentiert. Diese Evaluierung wurde fortgesetzt, um die Gesamtentwicklung in der Region zu erfassen und die Ergebnisse vergleichbar zu machen.
Regionales GVZ: Im Rahmen einer Studie der FH bfi Wien gemeinsam mit Logistikunternehmen wurden Szenarien für den Aufbau und den Betrieb eines (virtuellen) Güterverkehrszentrums entwickelt, die Ergebnisse werden mit den Praxispartnern auf Umsetzbarkeit geprüft.
Screening Anschlussbahnen: In Niederösterreich, Wien und dem Burgenland wurde eine aktuelle Bestandsaufnahme und Potenzialanalyse aller Anschlussbahnen durchgeführt. Der Fokus der künftigen Ausrichtung ist hierbei nicht auf Quantität gerichtet, sondern auf die Sicherung und Stärkung von Anschlussbahnen mit Aufkommenspotenzial und strategisch wichtigen Funktionen.
Abstellplätze für LKW & Anhänger: Es wurden Bedarf und Angebot für Abstellplätze im Rahmen von Unternehmensbefragungen erhoben, wobei vor allem anbieterseitig kaum Kapazitäten verfügbar sind. Das Thema wird weiterverfolgt, für den Start der Wien-weiten Parkraumbewirtschaftung werden Pop-up Parkplätze mit professionellen Parkplatzbetreibern angeboten.
Beschleunigte Fuhrparkumstellung: Seitens der WKW wurde der „eMobility Onlineratgeber“ entwickelt und umgesetzt. Das digitale Beratungsangebot unterstützt bei den Themen E-Fuhrpark und E-Laden, bis hin zur Vermittlung von Energiechecks und Garagenparkplätzen für UnternehmerInnen.
e-Mobilitätstour 2021: Seitens der WKNÖ wurden bei der Mobilitätstour durch die niederösterreichischen Bezirke auch Angebote für die Beratung im Bereich von E-Unternehmensfahrzeugen bereitgestellt.
eMOKON: Die e-Mobility Fachkonferenz fand im September 2021 mit Unterstützung der WKW und der WKNÖ in Teesdorf (NÖ) statt. Ein Fokus wurde dabei auf Fahrzeuge für die gewerbliche Nutzung im Güterverkehr und das Thema Logistik gelegt.
Digitale Informationen: ITS Vienna Region hat gemeinsam mit Partnern die Erstellung eines Güterverkehrsmodells für die Ostregion (Pilotprojekt GÜMORE) abgeschlossen. Dieses FFG-Forschungsprojekt ist ein Beitrag für die Verfügbarkeit von besseren Daten und Datengrundlagen zur Prognose des künftigen Güterverkehrsaufkommens.
Sämtliche Ergebnisse aus den laufenden Projekten und Aktionen fließen in die aktuellen Planungsprozesse der Projektträger ein, wie beispielsweise die Entwicklung des STEP2035 (W), das Fachkonzept Produktive Stadt (W) und die überregionalen Raumordnungsprogramme (NÖ)!
Highlights aus den Pilotprojekten im Jahr 2021
eTaxi Austria: Die Matrix Charging®-Technologie aus Graz erlaubt ein barrierefreies, automatisiertes und konduktives Laden von e-Fahrzeugen. In einem FFG-Projekt werden sowohl die fahrzeugseitigen als auch straßenseitigen Komponenten im Anwendungsfall „Taxi“ im Echtbetrieb getestet. Bis August 2022 sollten erste Standorte und Taxis umgebaut sein und der Echtbetrieb starten.
Green to Home: Das Angebot der gebündelten und CO2-freien Zustellung mit E-Fahrzeugen wurde in den Bezirken Perchtoldsdorf und Mödling sowie im 7. Bezirk in Wien umgesetzt. Adressiert werden dabei sowohl private und gewerbliche Kunden.
LOGSTEP: Im Rahmen eines Pilotbetriebs wird ein neues Belieferungs- und Mobilitätskonzept für Techniker im Außendienst getestet, um damit aktuell im Einsatz befindliche Service-Fahrzeuge ersetzen zu können. Das Projekt wurde mit Platz 1 beim VCÖ-Mobilitätspreis 2021 Österreich in der Kategorie „Emissionsfreier Gütertransport und Logistik“ ausgezeichnet.
WienBox: Das Pilotprojekt der Wiener Stadtwerke bündelt erstmals Dienstleistungen der Paketboxen verschiedener Anbieter und ist damit ein für alle NutzerInnen offenes Partner-Netzwerk für Paket- bzw. Entnahmeboxen.
Veranstaltungen und Presseartikel
- Onlineevent Digitalisierung und Logistik in der Bauwirtschaft (13.01.2021)
- Onlineevent Emissionsfreie Zustellung im Bezirk Mödling (07.04.2021)
- Onlineevents Paketzustellung (20.05.2021 und 24.11.2021)
- Onlineevent Onlineratgeber E-Mobility (21.09.2021)
- Veranstaltungsteilnahmen E-Mobilitätstour Niederösterreich und eMOKON
- VCÖ Mobilitätspreis „Emissionsfreier Gütertransport und Logistik“ für das L2030+ Pilotprojekt LOGSTEP
- Presseartikel: siehe Rubrik „Medienberichte„
für die Projektträger
DI Andrea Faast, DI Christian Popp, DI Angelika Winkler, Mag. Patrick Hartweg
für das Projektteam
Mag. (FH) Andeas Lindinger, denkstatt GmbH, und Mag. Jürgen Schrampf, ECONSULT Betriebsberatungs GmbH
Positive Zwischenevaluierung Juni 2021
Plangemäß geht die Abarbeitung des Aktionsplans Nachhaltige Logistik 2030+ voran, eine positive Zwischenbilanz kann per Juni 2021 gezogen werden.
In regelmäßigen Abständen erfolgt der Abgleich zum Bearbeitungsstand der einzelnen Maßnahmen sowie die Planung und Initiierung von neuen Pilotprojekten zwischen dem Land Niederösterreich, der Stadt Wien sowie den beiden Wirtschaftskammern von Wien und Niederösterreich. Neben den inhaltlichen Abstimmungen erfolgt auch eine Monitoring-Bewertung bezüglich des Umsetzungsstatus der einzelnen Maßnahmen und Aktionen.
Dank des ambitionierten Starts im Jahr 2020 sind aktuell bereits über 70% aller Aktionen laufend oder derzeit in Vorbereitung, in Summe betrachtet sind diese bereits zu über einem Drittel abgearbeitet oder umgesetzt. Erfreut zeigte sich darüber auch der Projekt-Beirat in seiner letzten Sitzung im März 2021.
Erfolgskriterien sind, dass aktuelle und neue Themen in die Bearbeitung mit einfließen sowie die Durchführung von Pilotprojekten in Kooperation mit Stakeholdern aus Verwaltung, Wissenschaft und den Unternehmen. Logistik 2030+ hat darüber hinaus einen Multiplikatoreffekt, vor allem Unternehmen werden dazu motiviert, innovative und umweltfreundliche Lösungen selbst zu testen und somit das Logistiksystem aktiv mitzugestalten.
Umsetzungen mit Stand Dezember 2020
Paketboxen: Ein Schwerpunkt war die Fortführung des Pilotprojektes zur Evaluierung von Paketboxen-Systemen, die positiven Ergebnisse daraus wurden in zwei Online-Veranstaltungen im Juni und im November präsentiert. Die Boxen-Infrastrukturen diverser Anbieter wurden weiter ausgebaut, im Projekt liegt der Fokus darauf, betreiberunabhängige und offene Systeme zu forcieren und zu fördern. In Niederösterreich erfolgt die Vorbereitung von Boxen-Standorten bei Park & Ride Anlagen, an ÖPNV-Stationen sowie zentralen Punkten im Siedlungsraum.
Güterkonsolidierung und Hub-Hierarchie: Das laufende FFG-Projekt Midi-Hub wird Anfang 2021 abgeschlossen und parallel wurde die Modellierung eines Hub-Systems für den Güterverkehr in Wien beauftragt. Als Resultat der Simulationen sollen für die definierten Szenarien bei Bündelung der Verkehre jeweils die Veränderung der Verkehrsleistung der Fahrzeuge im Gesamtsystem und die Veränderung der Emissionen abgeschätzt werden. Diese Ergebnisse sollen als fachliche Entscheidungsgrundlage für weitere Schritte einer möglichen Umsetzung von urbanen Güterverteilzentren dienen.
Transportfahrrad-Förderung: In Wien sind nun zwei Förderungen verfügbar: eine von der Mobilitätsagentur für private Nutzung und Grätzlfahrräder (Transportleihräder), und eine über den Ökostrom-Beirat für E-Transporträder für Unternehmen.
Digitale Informationen: ITS Vienna Region arbeitet mit Partnern an der Erstellung eines Güter-verkehrsmodells für die Ostregion (GÜMORE). Dieses FFG-Forschungsprojekt ist ein Beitrag für die Erarbeitung von besseren Daten und Datengrundlagen, ein wesentlicher Beitrag zur Abbildung des aktuellen und zur Prognose des künftigen Güterverkehrsaufkommens. Der nächste Schritt ist ein prognosefähiges Modell.
Rechtliche und technische Rahmenbedingungen für Zufahrtsbeschränkungen für eine CO2-freie Innenstadtlogistik: Dieses Thema wird im Projekt „City Logistik Wien – out of the box“ mit den Wiener Stadtwerken gebündelt bearbeitet. Es werden White-Label Boxen an 30 Standorten errichtet, evaluiert werden dabei parallel die technischen und rechtlichen Rahmenbedingungen, um Güterverkehr in Wien CO2-frei zu machen.
E-Ladeinfrastruktur: Parallel zur Evaluierung der Möglichkeiten im Rahmen der Wiener Bauordnung laufen die Vorbereitungen für ein Technologie-Pilotprojekt mit umgerüsteten Ladestellen und um-gerüsteten Fahrzeugen. Taxis können während des Wartens am Standplatz einfach geladen werden. Die Fahrzeuge werden im Pilotprojekt umgerüstet und die Ladeinfrastruktur in den Taxistandplatz eingebaut.
E-Mobilitätstag: Im September wurde der E-Mobilitätstag in St. Pölten veranstaltet, etwa 60 Unternehmen nutzten die Gelegenheit für Workshops, B2B-Gespräch und Testfahrten. Für 2021 ist der E-Mobilitätstag am Wachau-Ring vorgesehen, dieser soll dann auch zusätzlich eine Ausstellung mit E-Fahrzeugen für Unternehmen im LKW-Sektor beinhalten.
KEP-Branchenreport: 2020 wurde ein aktualisierter Report für die KEP-Branche (Kurier-, Express- und Paketdienste) erarbeitet. In der Zusammenarbeit mit POST, DPD, GLS, UPS und Amazon wurden die aktuellen Paketmengen erhoben und eine Prognose erstellt. Zusätzliche Themen sind Logistikimmobilien, Spitzenmengen zu Weihnachten und Covid-19.
Abstellflächen LKW: Die Umfrage bei Wiener und Niederösterreichischen Unternehmer hat ergeben, dass 94 Unternehmen Interesse am temporären Abstellen ihrer Transportfahrzeuge haben. Geeignete Flächen dafür wurden identifiziert, im nächsten Schritt werden die Rahmenbedingungen für ein Pilotprojekt geprüft und mit mögliche Umsetzungspartnern abgestimmt.
Regionales GVZ: Eine Studie wurde beauftragt, mit geplantem Abschluss April 2021. Hier soll herausgefunden werden, was ein virtuelles Güterverkehrszentrum (GVZ) leisten muss und wie dieses praxisgerecht implementiert werden kann.
Anschlussbahnen und Kapazitäten Schienengüterverkehr: Es werden in Abstimmung mit der ÖBB die Kapazitäten für den Güterverkehr im Schienennetz und die Potenziale von Anschlussbahnen ermittelt, ein konkretes Projekt betrifft die Erstellung einer fehlenden Gleisanbindung im Gewerbepark Guntramsdorf/IZ-Süd.
Ladezonen-App: Die bestehende Ladezonen-App der Wirtschaftskammer Wien wurde verstärkt in den Medien der Wirtschaftskammer Niederösterreich beworben. Speziell niederösterreichische Unternehmen, die regelmäßig nach Wien einfahren, haben hier ein Tool zum Finden von Ladezonen.
Wochenend- und Nachtfahrverbote: Im Rahmen des Stakeholder Board Meetings im November 2020 wurden die Wochenend- und Nachtfahrverbote gemeinsam mit der Wirtschaft diskutiert. Darauf aufbauend wird eine vertiefende Evaluierung gestartet, mit nachfolgender Ausarbeitung von Empfehlungen.
Erkenntnisse aus abgeschlossenen Pilotprojekten
Logistikflächen: Im Rahmen des Pilotprojekts „Screening Logistikflächen“ wurde das Standort- und Flächenangebot für den Logistikbereich in den beiden Bundesländern Niederösterreich und Wien untersucht, kategorisiert und mit konkreten Empfehlungen hinterlegt. Sowohl quantitativ als auch qualitativ stehen aktuell ausreichend Flächen zur Verfügung, wobei es hier nun Mechanismen für eine effektive Sicherung der Flächen zu finden gilt. Seitens der Länder fließen die Ergebnisse in die Prüfung möglicher Steuerungsinstrumente sowie in die diversen Raumordnungsprogramme ein.
City Hub Wien: Das Projekt war insgesamt ein Erfolg und essentiell, um erste Erkenntnisse zu einer neuen Zustellform mit vorbeladenen Boxen in Kombination mit City Hubs und alternativen E-Fahrzeugen zu sammeln. Nach 3-monatigem Pilotbetrieb hat sich gezeigt, dass ein Zusteller mit Lastenrad gleich viele Pakete zustellen kann wie mit einem Transporter. Von einer Ausrollung ist man aufgrund der aktuellen Kosten und der technischen Anforderungen aber noch einige Schritte entfernt.
SCHNURRR: Die magnet-basierende Detektion für Ladezonen konnte in einem FFG-geförderten Projekt getestet werden. Die SCHNURRR Lösung funktioniert, ist aber für den Dauereinsatz in großem Umfang nicht geeignet.
Auszeichnungen, Veranstaltungen und Presseartikel
VCÖ Mobilitätspreis Österreich 2020: Nachhaltige Logistik 2030+ Niederösterreich-Wien wurde als bestes Projekt in der Kategorie „Transport, Logistik, Güterverkehr“ ausgezeichnet!
VCÖ Mobilitätspreis Niederösterreich 2020: Siegerprojekt unter 57 Einreichungen ist Nachhaltige Logistik 2030+!
Weitere Aktivitäten waren und sind:
- Onlineevent Digitalisierung und Logistik in der Bauwirtschaft (13.01.2021)
- Onlineevents Paketzustellung (06.07.2020 und 18.11.2020)
- Onlinepräsentation KEP Branchenreport (29.09.2020)
- Veranstaltung E-Mobilitätscenter (16.09.2020)
- Presseartikel auf ORF.at, derStandard.at, in der Tageszeitung DIE PRESSE, in der Wochenzeitung VERKEHR, in der Österreichischen Gemeindezeitung, im Standortanwalt Guide und in der Niederösterreichischen Wirtschaft (siehe Rubrik „Medienberichte„)
für die Projektträger
DI Andrea Faast, DI Christian Popp, DI Angelika Winkler, Mag. Patrick Hartweg
für das Projektteam
Dr. Ferdinand Koch, denkstatt GmbH, und Mag. Jürgen Schrampf, ECONSULT Betriebsberatungs GmbH